Neues von der Telefon- und Chatarbeit in den ersten zwei Monaten des Jahres
Wir haben 1964 Anrufe geführt. In jedem dritten Gespräch äußerten die Anrufenden, dass sie sich einsam und isoliert fühlen. Sie nahmen die Möglichkeit wahr, im Gespräch über das Gefühl von Einsamkeit, das oft mit Scham besetzt ist, zu sprechen. Seit dem schweren Erdbeben in Syrien und der Türkei drückten Anrufende ihr Mitgefühl mit den Betroffenen aus und überlegten, wie sie ihnen helfen könnten. Ihnen war deutlich geworden, wie schnell sich das Leben ändern kann, was einige ängstigte. Die Mehrzahl der Anrufenden sind 40 bis über 80 Jahre alt.
In den 64 Chats war wie im letzten Jahr die starke Verunsicherung junger Menschen zu erleben, die durch die Corona-Erfahrung und das Erleben der Veränderungen durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst worden ist. Immer wieder werden auch Suizidgedanken geäußert. Die Nutzerinnen und Nutzer der Chatberatung sind in der Mehrzahl 20 und 39 Jahre alt.