TelefonSeelsorge Untermain
Sich ehrenamtlich engagieren und persönlich wachsen – bei der TelefonSeelsorge Untermain
Sie suchen ein anspruchsvolles und interessantes Ehrenamt, in dem Sie für andere Menschen da sein und sich gleichzeitig persönlich weiterentwickeln können?
Die TelefonSeelsorge ist ein niedrigschwelliges Angebot für Menschen, die einsam, in Not oder in einer Krise sind ̶ rund um die Uhr, anonym und verschwiegen.
Im Februar 2025 startet ein neuer 12-monatiger Ausbildungskurs für Ehrenamtliche.
Wir bieten eine umfassende Qualifizierung mit den Schwerpunkten Gesprächsführung, psychologisches Grundwissen und Umgang mit Krisen. Da die Auseinandersetzung mit diesen Themen auch eine intensive Selbstreflexion bedeutet, bietet die Ausbildung große Chancen, sich persönlich weiterzuentwickeln. Im Anschluss an die Ausbildung werden Sie in Ihrem Dienst am Telefon durch regelmäßige Supervision und vielfältige Fortbildungen unterstützt. Aufbauend können Sie in der ChatSeelsorge aktiv werden.
Dafür erwarten wir, dass Sie dreimal im Monat für 4 Stunden anderen Menschen am Telefon Ihr Ohr öffnen und alle zwei Monate eine Nachtschicht übernehmen. Ihre Dienste teilen Sie sich dabei zusammen mit 65 anderen Ehrenamtlichen selbst ein.
Melden Sie sich bis zum 23. Dezember 2024 und werden Sie Teil unseres starken Teams!
Ökumenische TelefonSeelsorge® Untermain
Treibgasse 26, 63739 Aschaffenburg
Telefon: 06021-325 365
teleefonseelsorge@caritas-aschaffenburg.de
www.ts-untermain.de
Die TelefonSeelsorge-Stellen Untermain und Würzburg/Main-Rhön sind 1. Preisträger des Vinzenzpreises 2024 des Caritasverbandes Würzburg
Am 29. September 2024 wurde den beiden TelefonSeelsorge-Stellen der Diözese Würzburg der 1. Preis des diesjährigen Vinzenzpreises des Caritasverbandes Würzburg übergeben.
„160 ehrenamtlich tätige Frauen und Männer stehen Tag und Nacht an allen Tagen des Jahres für Gespräche am Telefon oder im Chat für Menschen mit Problemen und in Krisen zur Verfügung. Egal ob Ängste, Beziehungsprobleme, Arbeitslosigkeit oder Suizidgedanken: Durch diese Seelsorge, die sich im Zuhören, Zuwenden in der bedingungslosen Annahme der Person und Situation zeigt, leisten Sie alle gemeinsam einen zutiefst anerkennenswerten Dienst. Seit bereits 1972 in Würzburg und am Untermain seit 1998 stehen Sie allen Menschen, die Sie aufsuchen, zur Verfügung.“
(Laudator Dr. Stefan Heining)
Alle ehrenamtlich Mitarbeitenden an den beiden TelefonSeelsorge-Stellen freuen sich über diese große Würdigung ihres Engagements.
Weitere Informationen: Ausgezeichnete Friedensstifter
Jubiläumsvideos der TelefonSeelsorge zum 25-jährigen Jubiläum 2023
Im Juli 2023 durfte die ökumenische TelefonSeelsorge Untermain ihr Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen feiern. Die TelefonSeelsorge ist gefragt – die Mitarbeitenden bieten ein offenes Ohr und geben wertvolle Ratschläge. In zwei Videos wird die Arbeit der TelefonSeelsorge lebendig beschrieben.
„Was kommt denn so am Telefon rein?“ wird Stellenleiterin Christiane Knobling oft gefragt, und auch „Was sagt Ihr dann am Telefon?“
Das erste Video gibt Antworten auf beide Fragen. Grundlage ist ein Video der Katholischen Telefonseelsorge München, das sie zu ihrem 60-jährigen Jubiläum im Jahr 2023 produziert haben. Bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler sprechen Sätze von Anrufenden. In dieses Video haben Mitarbeitende der TelefonSeelsorge Untermain Antworten eingesprochen.
Im zweiten Film sprechen am Untermain bekannte Menschen Dankesworte von Anrufenden und Chattenden. Die Dankesworte sind von den Mitarbeitenden der TelefonSeelsorge Untermain gesammelt worden.
Video 1
https://www.youtube.com/watch?v=mf6eYsrNKuI;
Video 2
https://www.youtube.com/results?search_query=caritasverband+aschaffenburg
Was ist TelefonSeelsorge?
Die TelefonSeelsorge ist rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres für Anrufende jeden Alters kostenfrei und anonym erreichbar. Sie richtet sich an Menschen in Krisensituationen sowie an alle, die Seelsorge und Beratung suchen.
Das Angebot besteht im Zuhören und Klären, im Ermutigen, Mittragen und Stabilisieren, im Hinführen zu eigener Entscheidung und im Verweis auf Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen am Untermain.
Unter 0800 – 111 0 111 und 0800 – 111 0 222 Seelsorge per Telefon.
Unter www.telefonseelsorge.de Seelsorge per Mail und Chat.
Mit der Krisen-Kompass-App unterstützt die Telefonseelsorge depressive und suizidale Menschen und deren Angehörige und Freunde.
Die Ökumenische Telefonseelsorge Untermain im Jubiläumsjahr 2023
Das Jahr stand unter dem Zeichen des 25-jährigen Jubiläums
– 181 Frauen und Männer arbeiteten ehrenamtlich am Telefon
– 400.000 Anrufe wurden entgegengenommen
– 185.000 Stunden waren Ehrenamtliche am Telefon tätig
– ab 2019 haben vier Mitarbeitende in 1418 Chats Ratsuchende beraten
Am 14. Juli 2023 nahmen etwa 140 Gäste an der Jubiläumsfeier teil.
– ökumenischer Gottesdienst in der Stiftskirche, dem Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran und Dekan Rudi Rupp vorstanden
– Grußworte von Frau Bürgermeisterin Jessica Euler für die Kommunen am Untermain, von Herrn Joachim Schröter für die 17 bayerischen Telefonseelsorge-Stellen und Frau Pfarrerin Christine Kleppe als Kooperationsstelle für die Telefonseelsorge Main-Kinzig.
– Der Festakt wurde von Martin Schwarzkopf geleitet. Zwei Videos informierten über die Arbeit der Telefonseelsorge, in einem dritten Video sprachen bekannte Persönlichkeiten am Untermain Dankesworte von Anrufenden.
– Bernd Domdey (1. Vorsitzender) und Elvira Kiss (Schriftführerin) stellten den im Oktober 2022 gegründeten Förderverein TelefonSeelsorge Untermain e.V. vor.
– Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Kirchenmusikdirektor Christoph Emanuel Seit.
Für die Mitarbeitenden gab es besondere „Fortbildungen“ im Jubiläumsjahr:
- Singend.bewegt.sein. Referentin: Eva Wolf
- Ein Märchenabend mit der Erzählerin Karin Streb
- Eine Wanderung auf dem Glücksweg in Heigenbrücken
Am 15. November 2023 gab sich die TelefonSeelsorge Untermain ein Schutzkonzept gegen sexuellen, physischen und psychischen Missbrauch unter dem Titel „Würde braucht Grenzen“.
Seelsorge am Telefon
Im Jahr 2023 wurden 12.149 Anrufe angenommen, davon waren 10.343 Seelsorgegespräche (wie 2022).
83 % der Anrufenden waren zwischen 40 – 80 und mehr Jahre alt. Wie in den Jahren zuvor erreichten wir am Telefon in der Mehrzahl Menschen „in der zweiten Lebenshälfte“.
Die Hauptthemen der Anrufenden waren:
- 34 % Einsamkeit, Isolation (2022: 32 %)
- 22 % körperliches Befinden: Beschwerden, Erkrankungen, Behinderungen (2022: 20 %)
- 14 % depressive Verstimmung (2022: 17 %)
- 17 % familiäre Beziehungen (2022: 15 %)
- 12 % Ängste (2022: 14 %)
- 10 % Alltagsbeziehungen (Nachbarn, Freunde) (wie 2022)
- 8 % Ärger und Aggression
Jeder/r dritte Anrufende hatte eine diagnostizierte psychische Erkrankung.
Anrufe mit suizidaler Thematik waren mit 7 % so hoch wie im Vorjahr. Dies bedeutet im Durchschnitt zwei Anrufe am Tag mit suizidaler Thematik.
Am Telefon ist das Gefühl der Einsamkeit und Kontaktlosigkeit wie in den letzten Jahren das häufigste Thema. Dazu kommen körperliche und psychische Erkrankungen. Alle Items in der Statistik zu psychischen Erkrankungen zeigen, dass diese fast bei der Hälfte der Gespräche thematisiert werden (43 %). Bei den Ängsten werden auch Fragen nach der Zukunft gestellt: Wie kann ich bei immer teurer werdendem Lebensunterhalt meine Wohnung, Heizung und Nahrung finanzieren?
Seelsorge per Chat
Insgesamt 351 Chatberatungen wurden von fünf Mitarbeitenden durchgeführt, davon waren 328 Seelsorge- und Beratungschats. 76 % der Chatter und Chaterinnen waren zwischen 15 und 39 Jahre alt (2022: 78 %). Im Chat erreichen wir vor allem Menschen in der „ersten Lebenshälfte“.
Die Hauptthemen in den Chats waren:
- 29 % Suizidgedanken und –absichten (2022: 38 %)
- 26 % Ängste (2022: 36 %)
- 25 % Selbstbild: Selbstwert, Scham, Schuld (2022: 26 %)
- 14 % depressive Verstimmung (2022: 22 %)
- 26 % Einsamkeit, Isolation (2022: 22 %)
- 17 % Stress, emotionale Erschöpfung (2022: 12 %)
- 13 % Trennung
- 12 % familiäre Beziehungen (wie 2022)
21 % der Chattenden hatten eine diagnostizierte psychische Erkrankung.
Im Chat mit jungen Erwachsenen werden Ängste und Selbstzweifel thematisiert, die zum Teil auf Erfahrungen in der Coronazeit und durch die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen ausgelöst sind. Einige scheinen die Fähigkeit wenig entwickelt zu haben, mit anderen Menschen in Kontakt zu gehen und Freundschaften zu entwickeln. So ist Einsamkeit auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein häufiges Thema.
Die Ökumenische Telefonseelsorge Untermain ist eine Einrichtung des Caritasverbandes Aschaffenburg e.V. und des Diakonischen Werkes Untermain e.V. Die gemeinsame Arbeit von evangelischen und katholischen Christen auf allen Ebenen der TelefonSeelsorge Untermain war auch im Jahr 2022 ein Zeichen gelungener ökumenischer Zusammenarbeit.
Ansprechpartnerin
Christiane Knobling, Leiterin
Telefon: 06021 – 325 365
Mail: telefonseelsorge@caritas-aschaffenburg.de